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10.04.2014 von

Unsere Geschichte

60 Jahre Drogerie am Sprengiplatz

Seit sechzig Jahren besteht am Sprengiplatz eine Drogerie. Für uns Grund genug einen Rückblick auf die bewegte Geschichte unserer Drogerie zu werfen.

Die Drogerie in den 50er-Jahren
Erst ab Mitte der Fünfzigerjahre hatten die Schweizer Drogerien die Verkaufsberechtigung für Medikamente. Das Sortiment war von Haushaltsmitteln und Körperpflegeprodukten geprägt. So bekam man lange Zeit bekannte Waschmittelmarken wie Omo oder Persil nur in der Drogerie. Zudem gab es sämtliche anderen Putzmittel bis hin zu Farben fast ausschliesslich in den Drogerien. Doch auch Damenbinden, Windeln oder Babynahrung bekam man nur in der Drogerie. Es war eine Zeit, in der man schlicht nicht um den Einkauf in einer Drogerie herumkam.

Das Wachstum
In den 1950er-Jahren wuchs die Gemeinde Emmen rasant. Die Grenze von 10 000 Einwohnern wurde überschritten. Mit dem Bevölkerungswachstum kam auch das Bedürfnis nach mehr Einkaufsgelegenheiten wie Drogerien. In Emmen entstanden so immer mehr Drogerien. Bei der Gründung der Sprengihof-Drogerie gab es bereits im Central und in Emmen Dorf eine Drogerie.

Die Sprengi
An der Sprengi, wo es damals noch keinen Kreisel gab, standen Holzhäuser. Viele davon wichen in den 50er-Jahren grösseren Gebäuden. So entstanden 1956 zuerst an der Rothenburgstrasse 3 und 1958 an der Rothenburgstrasse 1 zwei der Familie Bussmann, die schon zuvor an der gleichen Stelle ein Fahrradgeschäft betrieb, erbaute Geschäftsgebäude. Neben dem Zweiradgeschäft mit Tankstelle entstanden ein Kleiderladen, ein Getränkehandel und auf rund 50 m2 eine Drogerie.

Hans Häfliger
Eröffnet wurde die Drogerie vom in Sempach Station wohnhaften 28-jährigen diplomierten Drogisten Hans Häfliger. Die damalige Ladenfläche ist noch heute ein Teil der Drogerie. Man erkennt sie an den raumhohen Spiegeln. Die Ladenfläche war rund einen Meter tiefer, und dort, wo heute eine steinverblendete Mauer ist, war der Ausgang; links und rechts
davon je ein Schaufenster. Damals gab es noch kaum grössere Drogerien.

Der tödliche Unfall
Am 2. Mai 1967 verunfallte Hans Häfliger in seinem siebenunddreissigsten Lebensjahr tödlich. Er fuhr am Mittag mit seinem Auto nach Hause zum Mittagessen. Oberhalb der Lohren kam es dann zum tragischen Autounfall, der ihm das Leben kostete. Die Untersuchungsakten der Staatsanwaltschaft zum Unfall unterstehen noch der Schutzfrist. Gemäss Zeitzeugen war ein anderes Fahrzeug involviert und der Unfall nicht selbstverschuldet.

Willy Schaller aus Ruswil
Nach dem tödlich Unfall von Hans Häfliger halfen Berufskollegen aus der Umgebung mit, einen diplomierten Drogisten zu finden, der die Drogerie am Sprengiplatz übernimmt. Margrith, die Witwe von Willy Schaller, kann sich noch gut an den Telefonanruf von damals erinnern. Zu dieser Zeit lebte die junge Familie in Bern. Willy war zuerst in Biel und dann in Bern als Geschäftsführer in den Winkler & Spiess Drogerien tätig. Emmenbrücke kannte Willy Schaller aber bereits aus seiner Jugend. Er ist in Ruswil aufgewachsen und fuhr jeweils mit dem Bus nach Emmenbrücke in die Sekundarschule.

Das damalige Sortiment
Bis alles klappte und sie die Drogerie im Oktober 1967 übernehmen konnten, waren laut Margrith Schaller, über zehn Verhandlungsrunden notwendig. Sie mussten sich zum Beispiel verpflichten keine Kondome zu verkaufen. Neben dem klassischen damaligen Drogeriesortiment mit vielen Körperpflege- und Reinigungsprodukten war die Drogerie Schaller besonders für zwei Sortimentsteile weit herum bekannt. Einerseits waren bei Schallers die Pampers am günstigsten und andererseits war es die Farbenabteilung. Im Keller mischte Willy Schaller die Farben nach Kundenwunsch zusammen. War das Resultat nicht so wie sich das die Kundschaft wünschte, half er bei einem Hausbesuch selber beim streichen einer Wand mit.

Willy Schaller war hilfsbereit und sehr engagiert.

Hilfsbereit und engagiert
Willy Schaller war hilfsbereit und sehr engagiert. So hat er Lehrlinge übernommen, die in ihren Lehrbetrieben Probleme hatten. Zudem habe er besonders zu den jüngsten Kunden immer einen guten Draht gehabt. Neben seinem Engagement in der Drogerie unterrichtete er an der Berufsschule «Labor» und war als Prüfungsexperte aktiv.

Der grosse Umbau
1974 wurde die Fläche der Drogerie mit einem Anbau auf die heutige Grösse erweitert. Damit zählte sie zu den grössten Drogerien der Schweiz. Noch heute stammt ein Grossteil der Einrichtung der Drogerie von diesem Umbau.

Die Krankheit
1987 erkrankte Willy Schaller an Darmkrebs. Nach einem Jahr Kampf, erlag er am 15.4.1988 seinem Leiden.
Zu diesem Zeitpunkt war Sohn Alexander als Geschäftsführer in einer anderen Drogerie tätig. In die Bresche sprang mit Remo Amherd ein ehemaliger Lehrling.

Alexander Schaller kommt zurück
Achtundzwanzig jährig übernahm Alexander Schaller am 1. Januar 1990 die elterliche Drogerie. Alexander war sechs Jahre alt als seine Eltern nach Emmenbrücke kamen um die Drogerie zu übernehmen. Zuvor wuchs er in Biel auf. Offenbar sprach er dank des Kindermädchens damals besser Französisch als Deutsch. Von da an wuchs er praktisch in der Drogerie auf, wo er sich durch Hilfsarbeiten ab und zu ein Taschengeld verdiente. Die berufliche Karriere wurde dadurch früh vorgespurt. Seine Lehre absolvierte er in der Stadt Luzern in der Drogerie von Charles Rebel. Die Meisterprüfung an der Ecole Suisse de Droguerie in Neuchâtel absolvierte er 1986.

Es gab alles, vom Schmerzmittel, über Zahnpasta, bis hin zu Holzbeize und Bodenwichse.

Die Entwicklung der Drogerie
Vor der Übernahme durch Alexander Schaller war die Drogerie ein «Gemischtwarenladen». Dies ist nicht negativ gemeint. Damals waren die Drogerien schlicht sehr breit aufgestellt. Es gab alles, vom Schmerzmittel, über Zahnpasta, bis hin zu Holzbeize und Bodenwichse. Kurz nach der Übernahme wurde die Drogerie total umgebaut. Es verschwanden der orangebraune Filzteppich und die hohen Gestelle die teilweise bis zur Decke ragten. Die damals neuen Gestelle, der Plattenboden und die Grundbeleuchtung sind bis heute erhalten geblieben und prägen das Bild der Drogerie noch immer. Das Sortiment wurde angepasst. Der Schwerpunkt wurde auf Gesundheit und Schönheit gelegt. Dieser Bereich wurde dann auch stark ausgebaut, Naturheilverfahren wie die Spagyrik und ein grosses Reformsorti- ment zogen in die Drogerie ein. Farben und andere Produkte die nicht mehr zur Ausrichtung passten verschwanden.

Die Vernetzung
Alexander Schaller merkte früh, dass die Vernetzung in der Branche Vorteile bringt. Er trat als eines der ersten Mitglieder einer Marketing- und Werbegruppe bei. Selber engagierte er sich als Präsident der Drogerie Marketingzentrale die damals den «Drogistenstern» herausbrachte.

Das Wachstum
Zur Drogerie am Sprengiplatz kamen nach der Übernahme die Werchlaube Drogerie in der Luzerner Altstadt und zwei Reformhäuser in der Neustadt. Zur Werchlaube Drogerie gehörte ein Kosmetikstudio. Bald zog im Keller der Drogerie Schaller der eigene Kosmetik- vertrieb ein. Heute ist dieser in einem eigenen Vertriebsgebäude. Ende 2009 verkaufte Alexander Schaller die Drogerie Schaller am Sprengiplatz.

Christian Meister aus Emmen
1912 wurde die Giesserei in Emmenbrücke eröffnet. Zu den ersten Arbeitern gehörte mein Urgrossvater Eduard Meister. Der erste Wohnort meiner Vorfahren in Emmen war im «Bergli», nur unweit der heutigen Meister Drogerie. 1981, 69 Jahre nachdem meine Urgrosseltern nach Emmenbrücke kamen, bin ich zur Welt gekommen. Nach der obligatorischen Schulzeit, welche ich im Meierhöfli und im Gersag besuchte, absolvierte ich von 1998 bis 2002 meine Lehre zum Drogisten in Luzern. Im Jahr 2007 schloss ich dann die höhere Fachschule für Drogisten in Neuchâtel ab.

Der grosse Zufall
Nachdem ich für den Drogistenverband und als Geschäftsführer in einer grossen Drogerie in Cham gearbeitet hatte, war ich im Frühjahr 2009 auf der Suche nach einem neuen Job. Beim Durchsehen der Inserate stiess ich auf eine offene Stelle bei der Drogerie Schaller. Ich bewarb mich und wurde auf eine Tasse Tee eingeladen. Alexander Schaller bot mir, für mich völlig überraschend, an, dass ich drei Monate bei ihm als «Inhaber» schnuppern und, wenn es für beide Seiten passt, die Drogerie kaufen könne.

Ein Traum geht in Erfüllung
Bereits nach zwei Monaten waren wir uns handelseinig, und nur drei Monate später, am 1.1. 2010, war es soweit. Ich war stolzer Besitzer meiner eigenen Drogerie. Ich hatte unzählige Visionen und Ideen und machte mich gleich ans Umsetzen. Einiges  klappte, anderes nicht. Ein «Flop» war beispielsweise die Expansion im Jahr 2012 mit dem Kauf einer zweiten Drogerie in Neuenkirch. Die Doppelbelastung nagte und machte mich nicht glücklich. Nach zwei Jahren beendete ich das Abenteuer und verkaufte die Filiale wieder. Ein Erfolg hingegen sind viele unserer Hausspezialitäten, in denen viel Herzblut steckt und die schon fast 20 Prozent des Umsatzes ausmachen.

Die Natur im Zentrum
Neben der Namensänderung von Schaller zu Meister am Sprengiplatz im Jahr 2012 ist die grösste Veränderung die Verschiebung des Angebots in Richtung Natur. Machten 2009 Naturheilmittel rund einen Drittel des Umsatzes aus, sind es heute zwei Drittel. Parallel dazu investiere ich viel in Weiterbildungen für mich und mein Team. Für mich hören Natur und Nachhaltigkeit nicht bei den Heilmitteln auf. Deshalb wuchsen auch unser Angebot an Naturkosmetik, der Bereich gesunde Ernährung und umweltverträgliche Reinigungsmittel.

Die Zukunft
Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Schwerpunkt «Natur» den richtigen Weg eingeschlagen haben. Diesen werden wir konsequent weiterverfolgen und noch stärker auf individuell auf die Kunden zugeschnittene Produkte setzen. Immer mit der Vision im Hinterkopf, die Nummer eins für natürliche Produkte in der Region Luzern Nord zu werden.