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10.04.2021 von Christian Meister

Weihrauch

bei chronischen Entzündungen?

Viele von uns denken beim Begriff Weihrauch als Erstes an die katholische Kirche. Doch noch bevor es das Christentum gab, wurde Weihrauch in der ayurvedischen Medizin (Indien) oder aber auch bei den Ägyptern als Heilmittel eingesetzt. Ich bin überzeugt, dass Weihrauch eines der spannendsten, wenn auch leider noch nicht sehr gut erforschten Naturheilmittel ist. Sein Potenzial ist aber riesig. Erst eine Gesetzesüberarbeitung macht es nun möglich, dass  Weihrauch in der Schweiz legal als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen ist. Dieses gesetzliche Fenster nutzen wir nun auch mit unseren Weihrauchkapseln. Eine Heilanpreisung ist jedoch nicht gestattet. Deshalb versuche ich dies hier so gut wie möglich mit Zitaten aus Studien zu umschiffen.

 

Wie entsteht eine Entzündung?
Eine Entzündung entsteht durch eine Reaktionskette. An ihrem Anfang steht die Arachidonsäure. Diese Omega-6-Fettsäure lagern wir in unserer Zellmembran. Leiden wir unter chronischen Entzündungen, ist eine Diät sinnvoll. Verzichten sollten wir auf rotes Fleisch, Backwaren, Süssigkeiten, Frittierfett oder Margarine. Denn setzt der Körper die sogenannte Entzündungskaskade in Gang, entstehen über eine Reihe von Abbauprozessen Leukotriene und Prostaglandine.

Prostaglandine sorgen vereinfacht gesagt für Schmerzen und die Temperaturerhöhung, was wir unter Fieber kennen. Sie haben aber auch auf den Schutz der Magenschleimhaut und bei der Thrombozytenaggregation einen positiven Einfluss. Gehemmt werden die Prostaglandine durch die sogenannten Prostaglandinsysnthesehemmer. Dazu gehören Klassiker wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) und Ibuprofen oder Diclofenac (Voltaren). Alle diese zur Gruppe der NSAR gehörenden Schmerzmittel haben Nebenwirkungen und sind nicht für eine Langzeitanwendung gedacht. Übrigens: Paracetamol (Panadol, Dafalgan) gehört nicht zu dieser Gruppe. Es kann sich im entzündeten Gewebe nicht ansammeln und dadurch nicht entzündungshemmend wirken.

Auf der anderen Seite haben wir die Leukotriene. Sie verursachen Muskelkontraktionen (Zusammenziehen) und eine Gefässdurchlässigkeit, was zu Schwellungen führt.

Bisher bekannt war, dass Kortison, vereinfacht erklärt, neben der Prostaglandine- auch die Leukotriene-Synthese hemmt. Eine Wirkung auf beide Synthesen wird auch hochdosierten Omega-3-Fettsäuregaben zugeschrieben. Nur auf die Leukotriene-Synthese wirkt Weihrauch.

 

Wirkungsweise Weihrauch
Eine der neusten Studien zur Wirkungsweise von Boswelliasäuren, dem Wirkstoff des Weihrauchs, stammt von einem Forschungsteam der Universität Jena und der Louisiana State University [1]. Dass das Enzym 5-Lipoxygenase die Bildung der Entzündungsbotenstoffe Leuktotriene fördert, war bekannt. Die Forscher machten nun aber eine überraschende Entdeckung. Während andere Stoffe einfach die Synthese der Leukotriene hemmen, produzieren unter Einfluss der Boswelliasäuren die gleichen Enzyme entzündungsauflösende Substanzen. Vereinfacht erklärt: Weihrauch programmiert das Entzündungsenzym zu einem entzündungsauflösenden Enzym um.

 

Gegen was wirkt Weihrauch?
Das klassische Anwendungsgebiet (Ayurveda) von Weihrauch sind chronisch entzündliche Prozesse wie Arthritis und rheumatische Beschwerden. Dies wurde mit mehreren Studien belegt [2,3].

Erfahrungsberichte bestätigen die gute Wirksamkeit insbesondere bei Arthritis bei Fingergelenken mit straken Schwellungen.

Weitere Studien gibt es bei Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn [4,5] und bei Asthma [6].

Alle Studien wurden mit hochdosierten standardisierten Weihrauchextrakten durchgeführt.

 

Ist Weihrauch gleich Weihrauch?
Nein, es gibt rund 18 verschiedene Weihrauchsträucher und -bäume. Alle Studien wurden mit dem indischen Weihrauch (Boswellia serrata) durchgeführt. Sein Harz ist für einen hohen Gehalt an den wirksamen Boswelliasäuren und weiteren wichtigen Inhaltstoffen bekannt.

Das vom Weihrauch verwendete Harz ist nicht gut wasserlöslich. Deshalb ist die Verarbeitung für die Wirkung zentral. Nur wenn unser Körper den Wirkstoff auch aufnimmt, kann er im Körper wirken.

Wie für andere unserer Hausspezialitäten auch, arbeiten wir für unsere Weihrauchkapseln mit einem Schweizer Lohnhersteller zusammen, welcher zu den führenden Pflanzenextraktherstellern weltweit gehört. Der Weihrauch wird mit einer speziellen Solubilisierungs-Technik für den Köper besser bioverfügbar gemacht. Dazu wird ein aus Sonnenblumen gewonnenes Lecithin-Phospholipid verwendet. Auf synthetische Emulgatoren oder Nanotechnologie wird gänzlich verzichtet. Um die Bioverfügbarkeit, sprich die Aufnahmefähigkeit der fettlöslichen Boswelliasäuren noch weiter zu erhöhen, kommt ein Hanfsamenöl zum Einsatz. Dieses ist gereinigt und frei von THC oder CBD. Zusätzlich sind die Vitamine A, C, D und E enthalten. Sie wirken antioxidativ und konservieren so die Wirkstoffe in der Kapsel.


[1] Structural and mechanistic insights into 5-lipoxygenase inhibition by natural products: Nature Chemical Biology, 11.5.2020
[2] H. Safayhi und H.P.T. Ammon, Pharm. Ztg. 142, 3277-3286 (1997)
[3] H.P.T. Ammon, Dtsch. Apoth. Ztg. 139, 4131 (1999)
[4] I. Gupta und Mitarb., Eur. J. Med. Res. 2, 37-43 (1997)
[5] H. Gerhardt und Mitarb., Z. Phytother. 22, 69-75 (2001)
[6] I. Gupta und Mitarb., Eur. J. Med. Res. 3, 511-514 (1998)