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02.07.2015 von Christian Meister

Darm­sanier­ung

Die Gesundheit lebt im Darm

Spätestens seit dem Bestseller «Darm mit Charme» der Medizinstudentin Giulia Enders sind Verdauungs- und Darmprobleme kein Tabuthema mehr. Oft wird der Einfluss des Darms auf unseren Körper unterschätzt. Dabei ist er eines unserer grössten Organe. Würde man ihn komplett aufklappen, ergäbe dies eine Fläche von 400 m2, was rund zwei Tennisplätzen entspricht. Besiedelt ist der Darm von hundert Billionen Keimen. Diese haben ein Gewicht von 1,5 kg. Um sich diese grosse Zahl besser vorstellen zu können, hilft folgender Vergleich: Ein Milliliter Darmflüssigkeit enthält so viele Keime, wie der menschliche Körper Zellen hat. 

 

Der Dickdarm
99 Prozent der Keime, die den Dickdarm bevölkern, sind anaerobe Keime. Sie sondern Milch- und Essigsäure ab und sorgen so für ein saures Darmmilieu. Dieses braucht es, um krankheitserregende Keime in Schach zu halten. «Kippt» das Milieu, siedeln sich Pilze und krankmachende Keime wie Fäulnisbakterien an. 

Doch diese potentiell krankmachenden Keime sind in unserem Darm kein Problem. Stimmt das Milieu, können sie sich nur so vermehren, dass keine Krankheit ausbrechen kann. Wir benötigen sie sogar. Ohne diese Keime, wie beispielsweise Escherichia coli, hätten wir ein Problem mit unserem Immunsystem. Diese vielen verschiedenen aeroben Keime kann man sich wie im Boxsport als Sparringspartner vorstellen. Sie stimulieren laufend unsere Immunabwehr. Über die Nahrung kommen laufend «Angreifer» in unseren Körper. Wäre unser Immunsystem nicht dauernd in Alarmbereitschaft und trainiert, wären wir dauernd krank und ernsthaft gefährdet. 

 

Der Dünndarm
Im Gegensatz zum Dickdarm ist das Milieu im Dünndarm basisch. Im Dünndarm wird der Nahrungsbrei durch Enzyme aufgespaltet. Diese stammen aus der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse. Wichtig zu wissen ist, dass diese Enzyme nur in einem basischen Milieu richtig arbeiten. 

 

Die Ursache und ihre Folgen
Doch wie kommt nun dieses Darmmilieu aus dem Gleichgewicht?

Eine nicht optimale Ernährung, Medikamente, aber auch zum Beispiel Stress führen dazu, dass das Darmmilieu nicht mehr optimal ist. Neben einem geschwächten Immunsystem können noch unzählige weitere Krankheiten auf Grund eines Problems im Darm auftreten. Fäulnisbakterien führen zum Beispiel zu Blähungen und Durchfall, aber auch zu Entzündungen der Darmschleimhaut. Ist die Darmschleimhaut entzündet, wird sie durchlässig. Dies nennt man ein Leaky-Gut-Syndrom. Dies kann zu Allergien und Symptomen wie Asthma und Fliessschnupfen, Migräne oder einem Reizdarm führen. 

Eine geschädigte Darmschleimhaut verhindert aber auch eine optimale Nährstoffaufnahme. Weitere Krankheiten, die auf Grund eines Nährstoffmangels entstehen, sind die Folge. Oft führt dies zu einem Teufelskreis mit verschiedenen Krankheiten und Symptomen. 

Wie erwähnt, können auch Medikamente zu einer Störung der Darmflora führen. Neben Antibiotika sind es vor allem Protonenpumpenhemmer, die sogenannten Magensäureblocker. 

 

Die Analyse
Mit einer Stuhlanalyse kann Verschiedenes über die Darmgesundheit ausgesagt werden. Dazu dienen verschiedene Tests. Mit dem Histamin-Intoleranz-Test kann – wie es der Name bereits sagt – geprüft werden, ob eine Histamin-Intoleranz vorliegt, die Symptome wie Hitzewallungen und Flushs verursacht. Der Florastatus-Test gibt Auskunft über die Situation der Darmflora. Er ist besonders geeignet, wenn Symptome erst seit kurzem auftreten, zum Beispiel nach einer Kur mit einem Antibiotikum. Die umfassendste Aussage gibt der Darmcheck Plus. Neben dem pH-Wert und der Beurteilung der Stuhlkonsistenz gibt es eine detaillierte Auswertung über die wichtigsten in der Darmflora vorhandenen Keime. Anhand von ihnen kann eine Aussage über die Zusammensetzung der Flora gemacht werden. Neben den Säuerungsbakterien wird auch die Menge der Fäulnisbakterien und von allfällig vorhandenen Schimmel- und Hefepilzen gemessen. Ziel der Darmsanierung ist es, die Darmflora wieder in Stand zu setzen. Dafür bewährt sich ein Programm aus drei Schritten. 

In der ersten Phase wird der Darm gereinigt und entartete Darmflora reduziert. Dazu eignet sich Bittersalz. Bittersalz oder Magnesiumsulfat, wie es auch heisst, wirkt abführend und entleert den Darm. Das im Bittersalz enthaltene Magnesium wirkt hemmend auf die Fäulnisbakterien. Bei Darmentzündungen hilft Huminsäure. Sie bildet eine Schicht über die Darmschleimhaut, welche so geschützt wird, und hilft sie zu regenerieren. Optimal ist die Kombination mit der Aminosäure Glutamin, die ein wichtiger Bestandteil der Darmzellen ist. 

In einer zweiten Phase werden die Verdauungsorgane stimuliert. Dazu werden Bitterstoffe eingesetzt, idealerweise als Tropfen in Kombination mit einem Tee. In der dritten Phase wird ein hochdosiertes Probiotikum eingesetzt, um die Darmflora wieder aufzubauen. Diese Bakterienkulturen ersetzen die Flora nicht. Sie sorgen für ein saures Milieu im Dickdarm und dienen als Nahrung für die Flora. So werden die nützlichen Bakterien wieder vermehrt. 

 

Pro- und Präbiotika
Probiotika enthalten lebende milchsäurebildende Bakterienstämme. Bei der Einnahme ist es wichtig, dass nach dem Auflösen des Pulvers im Wasser dieses unverzüglich getrunken wird. Denn in Flüssigkeit sterben die Bakterien ab. Nur dank der grossen Menge an Bakterien können sich diese replizieren und auch nach der rund 6 Meter langen Reise an ihrem Wirkungsort im Darm ankommen. Lifestyleprodukte wie probiotische Joghurts und Drinks haben im Verhältnis zu guten Probiotika nur einen tiefen Wirkstoffgehalt. Da sich die Bakterien bereits in einer Flüssigkeit befinden, kann es sich dabei kaum um lebende Kulturen handeln. 

Präbiotika sind Lebensmittelbestandteile, die die Darmflora unterstützen. Sie kommen unter anderem in Chicorée vor. Eine gute Wirkung erzielt man beispielsweise mit Kanne Brottrunk oder Sauerkrautsaft. 

Tipp 

Magensäureblocker werden oft eingesetzt, um Medikamente besser magenverträglich zu machen. In 70 Prozent der Fälle ist jedoch nicht eine Überfunktion, sondern eine Unterfunktion der Drüse das Problem. Der Einsatz von Bitterstoffen, wie sie in der Urtinkturmischung Cynara scolymus comp. nach Dr. Furlenmeier enthalten sind, ist empfehlenswerter. 

Gemmo Vaccinium vitis-idaea (Preiselbeere) hilft bei Darmbeschwerden wie Reizdarm oder chronischer Verstopfung. Ein entzündeter Darm im Bereich der Blase kann die Ursache für häufig wiederkehrende Blasenentzündungen sein. Das Knospenmazerat der Preiselbeere wirkt entzündungshemmend auf den Darm und bekämpft so die Ursache.