06.11.2024 von Christian Meister
Immunsystem
Erkältungs-, Grippe- und anderen Viren
Es kursieren unzählige Möglichkeiten, wie man das Immunsystem stärken und sich vor Erkältungs-, Grippe- und anderen Viren schützen kann. Dass dies zu Verwirrung führen kann, ist verständlich. Immer hilfreich sind die klassischen Verhaltensregeln wie frische Luft, Bewegung, ausreichend trinken, sich ausgewogen ernähren und warme Speisen zu sich nehmen. Daneben gibt es aber auch diverse Pflanzen, Vitamine, Mineralstoffe und andere Präparate. Doch was macht Sinn und was wirkt überhaupt? Meine Standardempfehlung ist eine Kombination aus Pflanzen und Vitalstoffen.
Die bekannteste und vielleicht bedeutendste Pflanze in diesem Zusammenhang ist der Rote Sonnenhut, auch unter seinem lateinischen Namen Echinacea bekannt. Während der Pandemie sorgte eine Schweizer Laborstudie zur Wirksamkeit von Echinacea für Aufsehen. Zwei Jahre später fand jedoch eine klinische Studie mit120 Teilnehmern wenig Beachtung, obwohl die spannenden Ergebnisse am Menschen bestätigt werden konnten. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Menge an standardisiertem Extrakt, die in beiden Studien verwendet wurde – 2400 mg proTag. Diese wirksamen Mengen sind nur in registrierten Heilmitteln enthalten. Nahrungsergänzungsmittel mit Echinacea bieten meist nur einen Bruchteil des notwendigen Wirkstoffs.
Die Wirkung von Echinacea lässt sich am einfachsten folgendermassen erklären: Durch die Einnahme der Pflanze erhält der Körper den Auftrag, mehr Immunabwehrstoffe zu produzieren. Damit der Körper diese Antikörper herstellen kann, benötigt er jedoch Baustoffe. Und hier kommen die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente ins Spiel.
Früher wurde zur Stärkung des Immunsystems oft Lebertran eingenommen. Lebertran ist reich an den Vitaminen A und D, und seine Wirkung ist gut belegt. Vitamin A ist besonders wichtig für die Schleimhäute, an denen die Viren anhaften. Ein guter Vitamin-D-Spiegel hilft, Atemwegsinfekte zu verhindern. Vorbeugend macht je nach Laborstatus eine Gabe von 1000 bis 4000 IE Sinn. Da im Winter die Sonne tief steht, können wir in dieser Zeit selbst kaum Vitamin D bilden. Unsere Böden sind zudem arm an Selen und Zink, weshalb auch hier eine Supplementierung sinnvoll ist. Bei Zink empfiehlt sich eine Dosis von 10 bis 30 mg proTag, bei Selen 100 bis 200 µg. Zink ist ein wichtiger Bestandteil von rund 200 verschiedenen Antikörpern, während Selen eine zentrale Rolle bei der Zellteilung und damit unter anderem der Vermehrung von Fresszellen spielt.