15.11.2024 von Elvira Stirnimann
Kopfläuse bei Kindern
Erkennen, behandeln und vorbeugen
Läuse sind in Schulen, Kindergärten und Kitas immer wieder ein Thema. Dort ist der Körperkontakt der Kinder besonders eng, und Läuse können relativ einfach von Kopf zu Kopf wechseln. Ein Kopflausbefall ist gut behandelbar.
Läuse erkennen:
Lebende Läuse sieht man selten; sie sehen aus wie kleine Fruchtfliegen ohne Flügel. Die Eier oder Nissen hingegen sind auffällig sichtbar und leicht von Schuppen zu unterscheiden, da sie sich nicht abstreifen lassen. Die eiförmigen Nissen (Eihüllen) haften fest an den Haaren. Sie sind länglich und oval, etwa 0,8 mm lang und haben einen Durchmesser von ca. 0,3 mm. Anfangs sind sie bräunlich und werden dann weiss, wenn die Läuse ausschlüpfen. Die Eier werden vom Weibchen mit einem stark haftenden, wasserunlöslichen Kitt am Kopfhaar festgemacht. Daher können sie mit einer einfachen Haarwäsche nicht entfernt werden. Meistens werden die Nissen in der Nähe des Kopfbodens abgelegt, ein Ei über dem anderen, wie eine Perlenschnur.
- Kontrollieren Sie regelmässig den Kopf Ihres Kindes bei gutem Licht, eventuell auch mit einer Lupe. Achten Sie besonders auf den behaarten Kopf, den Bereich hinter den Ohren und die Augenbrauen.
- Beobachten Sie, ob sich Ihr Kind immer wieder am Kopf kratzt. Juckreiz ist jedoch kein verlässliches Zeichen für einen Lausbefall, da viele Kinder davon nichts merken.
- Wenn Sie bei Ihrem Kind Läuse entdecken, müssen Sie die Betreuungseinrichtung, den Kindergarten oder die Schule informieren. Die Einrichtungen werden diese Information dann an die Eltern der anderen Kinder weitergeben. Bis die betroffenen Kinder eine Lausbehandlung abgeschlossen haben, sollten sie zu Hause bleiben.
Lausbehandlung:
Läuse werden mit zwei Massnahmen erfolgreich beseitigt:
1. Läuse mit einem Lausmittel abtöten
2. Nissen mit einem Nissenkamm entfernen
Für das Abtöten der Läuse erhalten Sie im Fachhandel spezielle Lausmittel. Diese wirken, indem sie die Läuse ersticken. Achten Sie darauf, sich genau an die Packungsbeilage zu halten, eine ausreichende Menge zu verwenden und vor allem die Einwirkzeit des Mittels zu beachten.
Nach 7-10 Tagen sollte die Behandlung wiederholt werden, damit auch die Läuse, die aus den Nissen geschlüpft sind, sicher beseitigt werden. Dieser Schritt ist wichtig, um einen erneuten Befall zu vermeiden. Kontrollieren Sie danach nach 17 Tagen und, falls erforderlich, 25 Tage später erneut.
Nach der Anwendung des Lausmittels müssen die Nissen, die fest an den Haaren haften, mit einem Nissenkamm (idealerweise aus Metall, da diese Zinken starr sind und die Nissen bei biegsamen Kunststoffzinken durchrutschen könnten) entfernt werden. Am besten gelingt dies bei feuchtem Haar. Kämmen Sie das Haar Strähne für Strähne mit dem Nissenkamm, indem Sie es etwas spannen und den Kamm vom Haaransatz bis zu den Spitzen vorsichtig durchziehen. Wischen Sie den Kamm immer wieder an einem Taschentuch oder Küchenpapier gründlich ab und wiederholen Sie den Vorgang, bis keine Läuse oder Nissen mehr zu finden sind.
Kämmen Sie die Haare danach mindestens zweimal pro Woche, besser täglich, mit einem Läusekamm, um eventuell noch vorhandene Nissen oder Eier zu entfernen.
So können Sie einem erneuten Lausbefall vorbeugen:
- Verwenden Sie unseren Läusejäger-Spray: Verteilen Sie mehrmals täglich 2-3 Sprühstösse auf das Haar.
- Weidenrindenshampoo, Shampoo mit Kokosöl, Eukalyptus- und Thymianöl oder auch einige Tropfen Lavendelöl im Nacken können bei Kindern im Kindergartenalter (oder bei Kindern ab 2 bis 3 Jahren mit langem, dichtem Haar) helfen, einem Lausbefall vorzubeugen.
- Lange Haare sollten zusammengebunden werden, damit der Wechsel von Kopf zu Kopf für die Laus nicht so einfach ist.
- Nicht betroffene Familienmitglieder sollten genauso sorgfältig kontrolliert werden wie die betroffenen. Eine Übertragung von Kopf zu Kopf ist um ein Vielfaches wahrscheinlicher als über Gegenstände.
Sinnvolle Massnahmen:
- Korrekte Behandlung mit einem wirksamen physikalischen Lausmittel.
- Genügend Mittel verwenden.
- Einwirkzeit beachten.
- Kämme und Bürsten, Haargummis und Haarspangen während 10 Minuten in heisser Seifenlösung (60 Grad Celsius) einweichen, damit keine Läuse mitgenommen werden.
- Lange Haare zusammenbinden, um zu verhindern, dass Läuse über Haarbrücken von Kopf zu Kopf krabbeln.
- Wöchentliche Kontrolle aller Familienmitglieder durch nasses Auskämmen.
- Kontrollieren Sie regelmässig bis zwei Wochen nach dem letzten Fund einer Larve oder Laus.
- Kleidung, Schlafanzüge, Bettwäsche sowie Bade- und Handtücher sollten gewaschen bzw. gewechselt werden, wenn eine Lausmittelkur durchgeführt wird.
- Stofftiere sollten gewaschen oder tiefgefroren werden.